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Gegen das Vergessen
Gegen das Vergessen
Stolpersteinverlegung in Kleve am 18.06.2021
Zum Gedenken an ehemalige Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kleve, die während des Nationalsozialismus verfolgt wurden, werden vom Verein „Haus der Begegnung – Beth Hamifgash“ bereits seit 2016 in Zusammenarbeit mit der Stadt Kleve Stolpersteine verlegt. Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig stehen als Erinnerung für uns alle dafür, dass sich die nationalsozialistischeVerfolgung alltäglich in der Öffentlichkeit -auch in der eigenen Nachbarschaft in Kleve- ereignete.
Heute, am 18. Juni 2021 wurden Stolpersteine vor den Häusern der Familien Haas und Hertz verlegt, die in Kleve Opfer von Verfolgung und Terror durch die Nationalsozialisten wurden. An der Tiergartenstraße 58 in Gedenken an:
- Flora Haas geb. Machol (Bruchsal 1869 – 1946 Caracas, Venezuela)
- Dr. Walter Gerhard Haas (Kleve 1895 – 1964 Kleve)
- Ernst Wilhelm Haas (Kleve 1897 – Caracas, Venezuela)
- Rosa Haas geb. Berenstein (Charkiw, Ukraine 1902 – Caracas, Venezuela)
An der Spyckstraße 147 in Gedenken an:
- Lodewijk „Ludwig“ Hertz (Arnheim 1878 – 1943 Sobibor)
- Klara Hertz geb. Dahl (Bielefeld 1886 – 1943 Sobibor)
- Erich Hertz (Kleve 1913 – 1943 Vught)
Schülerinnen und Schüler des Stein–Gymnasiums und der Gesamtschule am Forstgarten haben sich mit engagierten Beiträgen an der Veranstaltung beteiligt. Auch unser Fraktionsvorsitzender Christian Nitsch, der zusammen mit einer Delegation der SPD-Fraktion Kleve (Josef Gietemann, Brigitte Wucherpfennig, Maria Boskamp, Hamid Benbouazza und Daniel Boumanns) der Stolpersteinverlegung beiwohnte, mahnt: “Niemals dürfen wir die Verbrechen der Nationalsozialisten vergessen. Es gibt keinen Platz für antisemitisches Gedankengut in Kleve! #Respekt#Erinnnerung#Hoffnung#spdkleve#sozialepolitikfürdichHaus der Begegnung – Beth Hamifgash
Mehr Wohngeld für mehr Haushalte
Rund zwei Millionen Haushalte in Deutschland haben seit 1. Januar 2023 Anspruch auf Wohngeld – das sind dreimal mehr als bisher!
Der Wohngeld-Plus – Rechner ermöglicht eine unkomplizierte und schnelle Berechnung des voraussichtlichen Wohngeldanspruchs.
SPD-Kleve diskutiert die Regeln zum neuen Wohngeld
Das Thema Wohngeld ist auch in Kleve für viele Menschen aktuell. Die Mitglieder der Klever SPD haben die neuen Regeln in der letzten Mitgliederversammlung besprochen. Brigitte Wucherpfennig – Vorsitzende des Sozialausschusses im Rat der Kleve – stellte fest, dass viele Menschen kein Wohngeld beantragen, obwohl sie einen Anspruch hätten. Vielfach wissen die Menschen gar nicht, dass sie zu ihrer Miete einen Zuschuss vom Staat erhalten.
Ein dünner Wohnungsmarkt macht die Aussicht auf eine bezahlbare Wohnung schlecht. Darüber hinaus steigen auch die Mieten zurzeit stark an. Eine bezahlbare Wohnung wird zum Luxus. Das darf nicht sein. Es gilt weiterhin: Wohnen ist und bleibt ein zentrales Grundbedürfnis. Deshalb ist die Wohngeldaufstockung sinnvoll und hilft vielen Betroffenen. Es wurde angeregt, hier mehr Aufklärung zu leisten.
Mit dem Wohngeld-Plus Rechner des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen lässt sich schnell feststellen, ob und in welcher Höhe Anspruch auf Wohngeld-Plus besteht. Über diesen Link erhalten Sie Zugriff auf den Wohngeldrechner und viele weitere Informationen.
Bei der Stadt Kleve erhalten sie die Formulare zur Beantragung des Wohngeldes. Diese lassen sich auch Online bearbeiten.
Mifgashtival 2023
Mifgashtival 2023
Was ist Frieden für Dich?
In der aktuellen Situation des Weltgeschehens ist es wichtig über Frieden und Demokratie zu sprechen und diese Werte auch aktiv beim Mifgashtival 2023 durch Präsenz mitzugestalten und zu verteidigen.
Es ist manchmal schwierig, die richtigen Worte zu finden. In dieser Situation kann eine Leinwand hilfreich sein, um sich wieder auf das grundlegende und wesentliche zu fokussieren und dem Frieden einen sichtbaren Rahmen zu geben.
Die Klever SPD hat sich erfolgreich durch einen Mitmach-Stand aktiv am Mifgashtival beteiligt. Die Besucher konnten an Kreativ-Aktionen ihre Vorstellung von Frieden ausdrücken.
SPD Kleve beim Mifgashtival
Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den Klever Sozialdemokraten Karl van Dawen
Wir sind diesen Sozialdemokraten zu Dank verpflichtet. Sie haben die Demokratie in Deutschland aufgebaut und das ist ein wichtiges Verdienst der Menschen, derer wir heute gedenken.
Sonja Northing – Bürgermeisterin
Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den Klever Sozialdemokraten Karl van Dawen
Der SPD-Ortsverein Kleve erinnert in diesem Jahr an die im Nazionalsozialismus verfolgten Sozialdemokraten. Zu ihnen gehört auch Karl van Dawen, an den der Klever SPD-Vorsitzende Josef Gietemann am 07.03.2017 während einer Gedenkveranstaltung vor der JVA Kleve erinnerte.
Karl van Dawen kommt am 1. September 1894 in Büderich nahe bei Wesel zur Welt. Seine Eltern Wilhelm und Christine van Dawen besitzen gemeinsam ein Kolonialwarengeschäft mit einer angrenzenden Gaststätte. Der junge van Dawen wächst bei Wesel auf und macht dort später auch eine Bäckerlehre. Mitte 1911 schließt er diese erfolgreich ab und verlässt Büderich, um Anfang 1913 auf dem Überseedampfer „Wartburg“ zu arbeiten. Später arbeitet er als Bäcker in den USA. 1920 kehrt er nach Deutschland zurück. Seine Mutter, die nun mit Paul Töller verheiratet ist, hat in den vergangenen Jahren eine Pension auf der Hagschen Straße/ Ecke Kolpingstraße eröffnet. Bei ihr wohnt van Dawen als er in Kleve ankommt.
1924 heiratet er Joanna van den Berg. Im gleichen Jahr tritt er auch in die SPD ein. Bis zu seiner Flucht ist er aktiver Sozialdemokrat und Vorstandsmitglied des Bündnisses „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“. Noch im Februar 1933 hatten in Kleve etwa 1.500 mutige Menschen, darunter viele SPD-Anhänger, gegen einen Kanzler Adolf Hitler demonstriert. Dessen Nazi-Machtapparat schlägt jetzt gnadenlos zurück. In Kleve beginnen die Verfolgungen, Schikanen und Verhaftungswellen auf Juden, Kommunisten und Sozialdemokraten.
Im Schwanensaal des ehemaligen Rathauses auf der Großen Straße findet am 23. Februar eine Wahlversammlung der SPD statt. Die Reichstags- und Kommunalwahlen Anfang März rücken näher. Ein Redner, der SPD-Reichstagsabgeordnete Rudolf Hilferding, in der Weimarer Republik zwei Mal Reichsminister der Finanzen, wird erwartet. Zuständig für die Sicherheit im Saal ist Karl van Dawen. Die Ordner sollen einen friedlichen Ablauf der Veranstaltung sicherstellen. Dass das auch durchaus nötig ist, wird sich später zeigen.
Es dauert nicht lange bis mehr als 20 uniformierte Nationalsozialisten das ehemalige Rathaus betreten und Einlass zu der Versammlung der gegnerischen Partei verlangen. Sie bedrohen und beschimpfen die am Eingang postierten Ordner, weil diese ihnen den Eintritt verweigern. Zu den Ordnern in Reichsbanneruniform gehört auch der Genosse Theodor Stromenger. Die Nationalsozialisten lassen das nicht auf sich beruhen. Bei der folgenden Auseinandersetzung fällt mindestens ein Schuss, durch den van Dawen am Fuß getroffen wird.
Er wird festgenommen und obwohl er in derselben Nacht noch entlassen wird, wird er am nächsten Morgen in der Presse als Haupttäter beschrieben. Ein Regierungserlass verbietet der Polizei Auskunft über politische Zusammenstöße zu geben, dies bedauere man sehr. Alternativ findet sich in der Zeitung eine Erklärung der Nationalsozialisten über die jüngsten Ereignisse – ganz nach ihren Wahrheiten. Karl van Dawen bezeichnen sie frei als „Holländer“, obwohl dieser zu keiner Zeit Holländer war.
Nur wenige Tage später wird er ein zweites Mal verhaftet und wieder ins Klever Frauengefängnis eingeliefert. Hierin wurden alle politischen Gefangenen aus den Kreisen Kleve und Geldern verbracht. Es war in diesen Wochen und Monaten zu Recht als Folterstätte berüchtigt. „Von morgens bis abends drang das Stöhnen und Schreien der Misshandelten durch die Hallen des Gefängnisses. Die politischen Gefangenen wurden bei den Vernehmungen auf brutale Weise mit Pistolenkolben, Hundepeitschen und Gummiknüppel misshandelt und übel zugerichtet.
Zwei Tage nach dem Tod seiner Mutter am 3. März wird er freigelassen, um ihre Beerdigung besuchen zu können. Ein Polizeibeamter warnt ihn, seine Freiheit würde nicht von langer Dauer sein, seine Wiederfestnahme sei bereits geplant. Van Dawen nutzt die Chance und flieht noch in derselben Nacht nach Arnheim. Dort verbringt er etwa 20 Monate, bevor er mit seiner Frau, Joanna van den Berg, die ihm in die Niederlande gefolgt war, nach Amsterdam zieht. Es scheint zunächst als könnten sie dort zur Ruhe kommen. Als gelernter Bäcker verkauft van Dawen Brot an eine feste Kundschaft.
In Amsterdam wird er 1941 von der „Sipo“ ein drittes und letztes Mal verhaftet wird. Vier Monate später geht es für ihn in das Gefängnis Düsseldorf-Dehrendorf, am 16. August wird er dort eingeliefert. Einweisende Stelle ist die Gestapo Amsterdam. Von dort wird er ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert.
Als politischer Häftling wird er dort am 11. Dezember 1941 mit der Nummer 3.751 im inhaftiert. Vorstrafen: keine, Grund der Inhaftierung: Nach Holland emigriert“, so lautet (indirekt) sein Todesurteil. Der Block 46 wird seine Unterkunft in Buchenwald. Ab dem 16.12.1942 arbeitet van Dawen im Kommando 53 was bedeutet: Arbeit im Steinbruch; ab dem 23.12.1941 erfolgt eine weitere Verschärfung, jetzt ist er „K-Häftling“ bedeutet Strafkompanie Steinbruch.
Wenige Monate später, am 7. März 1942, erreicht seine Frau, die in ihrer gemeinsamen Wohnung, in der van-Kinsbergenstraat in Amsterdam lebt, die Nachricht über seinen Tod. Er starb im Alter von 48 Jahren, ermordet vom SS-Lagerarzt im Häftlingskrankenbau mittels einer Injektion; an „akuter Herzschwäche“, so die offizielle Todesursache. Sein Leichnam wird, wie viele andere auch, im eigens für die massenhafte Leichenverbrennung errichteten Krematorium, am 09. März 1942 verbrannt.
In ihrer Ansprache erinnerte Bürgermeisterin Sonja Northing, vor dem Mahnmal an der Krohnestraße daran, dass es Sozialdemokraten waren, die für Recht und Freiheit gekämpft haben. Sie hätten sich nicht einschüchtern lassen, wenn es darum ging, für ihre Überzeugungen einzustehen. Bürgermeisterin Northing: „Wir sind diesen Sozialdemokraten zu Dank verpflichtet. Sie haben die Demokratie in Deutschland aufgebaut und das ist ein wichtiges Verdienst der Menschen, derer wir heute gedenken.“
Bahnlinie Kleve – Nimwegen Reaktivierungskonferenz zu Jahresanfang geplant
SPD Kleve diskutiert mit Verkehrsausschussvorsitzenden des Bundestages
Mit Unterstützung des SPD-Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Verkehrsausschusses im Bundestag Udo Schiefner möchte die SPD, dass der Gesprächsfaden zur Bahnlinie Kleve-Nimwegen
wieder aufgegriffen wird.
Hierzu luden der Landratskandidat Stefan Welberts und die SPD Kleve den Bundestagsabgeordneten
und Vorsitzenden des Verkehrsausschusses Udo Schiefner nach Kleve ein. Neben der ehemaligen
Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks, den SPD Mitgliedern im Klever Verkehrsausschuss
Peter Brückner und Willi Uttendorf sowie dem stellvertretenden Bürgermeister Josef Gietemann,
rundeten die Vertreter der niederländischen Partei PvdA Nimwegen und Berg en Dal (Willem van het
Hekke) und der PvdA Gelderland (Judith Tenbusch) sowie der niederländische FNV-Gewerkschaftssekretär Wilco Veldhorst den Teilnehmerkreis ab.
Foto: Markus van Offeren
Klimaschutz hört nicht an der Grenze auf
Die Reaktivierung der Bahnverbindung Kleve-Nimwegen beschäftigt seit Jahren immer wieder die Politik in der Grenzregion.
„Wer die Mobilitätswende mit Blick auf den Klimaschutz will, muß grenzüberschreitend denken. Wir müssen Gelegenheiten nutzen, um größere Schritte zu unternehmen, innovativen und sauberen grenzüberschreitenden Personenverkehr zu ermöglichen.“
Landratskandidat Stefan Welberts
Wilco Veldhorst machte deutlich, welche Gründe insbesondere aus Arbeitsmarktsicht für die Schienenverbindung sprechen:
Die Öffnung des grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes erhöht die
Wilco Veldhorst (FNV-Gewerkschaftssekretär)
Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitssuchende aus Deutschland und den Niederlanden.
Stärkung der Städte Nimegen, Kleve und die größere Greznregion
Die Reaktivierung böte nicht nur Chancen für Studenten, die Radboud Universität, die Hochschule RheinWaal, die HAN und das ROC, sondern stärke auch die Städte Nimwegen, Kleve und die größere
Grenzregion. Deutsche Patienten und Angehörige bekämen einen besseren Zugang zu einem
universitären Zentrum in Nimwegen, das Medizin auf Spitzenniveau leistet. Hierbei waren sich die Anwesenden einig, dass die wirtschaftlichen Nebeneffekte weit über die positiven Auswirkungen für die vier Nachbargemeinden hinaus gehen würden.
Dr. Barbara Hendricks und Udo Schiefner nannten zudem Beispiele für neue realisierte und
erfolgreiche grenzüberschreitende Verbindungen.
Alle Beteiligten in ein Boot …
Schiefner machte außerdem deutlich, dass alle Beteiligten ins Boot geholt werden müssen. Dazu zählt auch die Gemeinde Berg en Dal, die momentan der Reaktivierung noch kritisch gegenübersteht.
„Anwohner, Bürger und Unternehmen müssen angemessen informiert und einbezogen werden. Es muss Klarheit geben, über den Prozess zur Anbindung an die Schienenverbindung, z.B. Akku-Tram-Train, und Klarheit über die Anbindung der Route in den verschiedenen Dorfzentren“,
Josef Gietemann, stellv. Bürgermeister
Josef Gietemann moderierte gemeinsam mit dem Klever SPD- Fraktionsvorsitzenden Christian Nitsch die Gesprächsrunde.
Zudem betonten die Anwesenden, dass die Umweltauswirkungen umfassend betrachtet werden müssen: von der Verkehrsüberlastung im Umfeld der Universität Nimwegen bis hin zu den
Umweltauswirkungen auf Fauna und Flora in den Randgebieten auf beiden Seiten der Grenze
2023: Grenzüberschreitende Konferenz zur Reaktivierung der Bahnlinie
Für den Bundestagsabgeordneten Schiefner war am Ende des Gespräches klar: Das Thema muss auf
eine überregionale Ebene gehoben werden. So vereinbarten die Anwesenden, im ersten Halbjahr
2023 eine Konferenz zur Reaktivierung der Bahnlinie zu organisieren. Diesmal mit allen Beteiligten
auf deutscher und niederländischer Seite, sowie Informationen und Teilnehmern aus dem
Bundesverkehrsministerium.
Nur wenn alle das gleiche Ziel verfolgen in der Grenzregion, wird die Reaktivierung eine Chance haben
Frktionsvorsitzender Christian Nitsch zieht ein Fazit der Diskussion.
Reaktivierung Bahnlinie Nimwegen-Kleve (spd-kleve.de)
Bahnstrecken-Reaktivierung Kleve – Nimwegen bleibt Thema (spd-kleve.de)