Argumented Reality
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Verwendung von AR-Technik für eine lebendige digitale Darstellung der Stadtgeschichte

Prüfantrag 065/XI zum Haushalt 2022:
Verwendung von AR-Technik für eine lebendige digitale Darstellung der
Stadtgeschichte

die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Kleve beantragt, der Rat der Stadt Kleve möge beschließen,
dass die Verwaltung prüft, inwieweit weitere

Maßnahmen für ein vertieftes und zusätzliches Angebot zur digitalen Darstellung der Klever Stadtgeschichte in Form von sog. Augmented Reality-Technik (AR) möglich ist, die technischen Möglichkeiten dafür vorhanden sind und inwiefern sich dies in finanzieller Hinsicht auf die Haushaltsplanung auswirken würde.

Wo diese Technik nicht möglich ist, sollte geprüft werden, inwieweit Inhalte mittels QR Code abgerufen
werden können und/oder Informationen und die Geschichte auch als Hörformat aufrufbar wären, insofern nicht schon an den Standorten vorhanden.

Begründung:

Stadtgeschichte ist oft so in ihrer Allgegenwärtigkeit verborgen, dass sie häufig gar nicht als solches erkannt wird. Allenfalls wird sie erst aus der Betrachtung einer bestimmten Perspektive wahrgenommen. Um Stadtgeschichte gerade für jüngere Bürgerinnen und Bürger weiterhin interessant, lebendig und erlebbar zu machen, braucht es immer fortwährende kreative Ideen und neue Medientechniken. Die Darstellung gilt es an die Sehgewohnheiten der Bürgerinnen und Bürger anzupassen.

Ein Schlüsselinstrument wäre die Nutzung von sog. Augmented Reality (abgekürzt AR; zu dt. erweiterte Realität). Dabei handelt es sich primär um eine visuelle Erweiterung der Realitätswahrnehmung mittels Computertechnik. Bereits in vielen anderen Lebensbereichen hat sich die AR zur Alltäglichkeit entwickelt. Diese AR-Technik birgt gerade für die Smartphone-Nutzer/innen ein noch ungenutztes Potenzial für die historische Konstruktion unserer Stadt Kleve. Stadtgeschichte wird emotional noch greifbarer.

Verschiedene historische Narrative und Konstruktionen könnten visuell in Form von „vorher/nachher Abbildungen“ abgeglichen werden, da viele Klever Denkmäler im Laufe der Zeit ihre Orte gewechselt haben, anders aussehen oder abgerissen bzw. zerstört worden sind.

Die Klever Stadtgeschichte mit Elementen der AR-Technik zu verknüpfen, ist eine wesentliche
Voraussetzung, um den Bürgerinnen und Bürger einen interaktiven Einblick in die Klever Vergangenheit, Gegenwart, aber auch einer möglichen Zukunft ihrer Stadt zu gewähren. Außerdem ist es in vielen Kommunen mittlerweile positiv aufgenommen worden, Stadtgeschichte über entsprechende offizielle Social-Media-Kanäle der Kommunen zu veröffentlichen.

WDR AR 1933-1945 History App als Beispiel

Als bundesweites Musterbeispiel lässt sich das digitale Angebot Berlin 1945 anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegsendes in Europa des Stadtmuseums Berlin sowie die „WDR AR 1933- 1945“ History App, die speziell für den Schulunterricht konzipiert worden ist, erwähnen. Auf eine Geschichtsdarstellung anderer Art im Bereich der Social-Media sei an dieser Stelle auf das Instagram-Projekt „Ich bin Sophie Scholl“ des SWR und BR hingewiesen.

Viele historische Orte und Denkmäler, wozu nach unserem Verständnis auch künstlerische Werke, die historische Gegebenheiten aufgreifen, gehören wie beispielsweise der Elsa-Brunnen am Fischmarkt, haben (noch) keine Hinweis- oder Erklärungsschilder und eignen sich daher ganz besonders für eine solche digitale Darstellung der AR-Technik. Bei den bereits vorhandenen Hinweis- und Erklärungsschildern sei zu prüfen, inwiefern sie mit der AR-Technik erweitert werden könnten. Dementsprechend soll eine entsprechende Auflistung von geeigneten Orten für Möglichkeiten der AR-Technik für die Klever Historie geprüft werden. Eine solche digitale und moderne Darstellung der Klever Stadtgeschichte, würde auch eine Prüfung entsprechender Plattformen benötigen. Die Homepage der Stadt Kleve oder eine App zur Klever Stadtgeschichte wären hier eine adäquate Möglichkeit.

Wir als SPD-Fraktion möchten unsere Stadt Kleve, mit all ihren Facetten und wertvoller Geschichte auch zukünftig erlebbar machen, für Bürgerinnen und Bürger der Stadt selbst, aber auch für Bildungseinrichtungen, Touristen und Interessengruppen.
Eine weitere Begründung erfolgt mündlich