Lagerleiter Sascha Merling (5. v. links) freute sich über die Spende der SPD
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SPD besucht Amelandlager

SPD Ortsverein Kleve zu Besuch auf Ameland

Pressemitteilung

Die SPD in Kleve hatte sich in den vergangenen Monaten für eine bessere finanzielle Unterstützung der Ausrichter von Ferienlagern, wie z.B. das Amelandlager, eingesetzt. Die freiwilligen Zuschüsse der Stadt Kleve pro Kind und Tag sind niedriger als beim Kreis Kleve und stellen Ausrichter in Zeiten von steigenden Kosten vor immer größere Herausforderungen.

„Elternbeiträge können auch nicht beliebig erhöht werden, schon jetzt sind viele Eltern am Ende der finanziellen Belastbarkeit“

erklärt der Leiter des Amelandlagers Griethausen Sascha Merling.

Über 70 Kinder im Griethausener Amelandlager

Mit Christian Nitsch, Josef Gietemann und Christin Becker folgten drei Mitglieder des SPD Ortsvereins Kleve Sacha Merlings Einladung und
besuchten das Amelandlager Griethausen vor Ort auf der Insel. Die Sozialdemokraten trafen dort auf über 70 Kinder und ein motiviertes Betreuerteam.

Im Austausch wurde schnell deutlich, wieviel Zeit und Herzblut Sascha Merling und sein für die Organisation und die Durchführung des Amelandlagers Griethausen das ganze Jahr aufbringen. „Nach dem Lager ist vor dem Lager“, beschrieb Merling mit einem Augenzwinkern.

Stark gestiegene Kosten belasten die Planung

Die größten Bauchschmerzen hat der Lagerleiter, wenn er wie in diesem Jahr fast 30 Kinder abweisen muss, weil die Plätze bereits belegt sind. Die Kosten für Übernachtung und Verpflegung seien zudem in den letzten Jahren enorm gestiegen. Ohne freiwillige Sponsoren wäre z.B. die traditionelle Kutterfahrt auf dem Wattenmeer gar nicht mehr möglich.

Christian Nitsch wurde im Gespräch noch einmal deutlich aufgezeigt, welche finanziellen Herausforderungen den Ausrichtern von Ferienlagern begegnen und dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.

„Ferienlager sind ein wichtiger Beitrag des Ehrenamtes für die Kinder- und Jugendarbeit. Für manche Kinder ist es gar die einzige Möglichkeit, etwas wie Urlaub zu machen. Das muss uns als Stadt Kleve einfach mehr wert sein,“

erläutert der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Nitsch.


Spende ermöglicht Kutterfahrt

Als symbolische Geste und kleine Unterstützung übergaben die Sozialdemokraten 150,-€ an das Amelandlager Griethausen. Neben dem Amelandlager Griethausen richten noch weitere Anbieter aus dem Stadtgebiet Kleve Ferienlager auf Ameland aus, so dass fast 400 Kinder aus Kleve und Umgebung in den Sommerferien ihre Zeit auf Ameland verbringen. Die Wartelisten sind insbesondere nach der Corona-Pandemie länger.

Kinder- und Jugendhilfe
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Förderung von Ferien- und Freizeitangeboten für Kinder- und Jugendliche

Antrag 040/Xl Thema:. Förderung von Ferien- und Freizeitangeboten für Kinder- und Jugendliche

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Kleve beantragt zur Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 30.06.2021,dass Vereine und Initiativen, die in die Zuständigkeit der Stadt Kleve fallen, folgende

finanzielle Förderungen außerhalb der Richtlinien zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit des Kreises Kleve und des Jugendhilfeplanes für zusätzliche Freizeit-, Ferien und Sportaktivitäten in den Schulferien NRW sowie Wochenenden außerhalb der Ferien zur Begleitung von Kindern und Jugendlichen erhalten:
  • Jeder teilnehmende Verein/Anbieter erhält eine Pauschale von 250€ pro Woche/100€ pro Wochenende für ein zusätzliches Angebot an Kinder und Jugendliche im Stadtgebiet Kleve.
  • Zusätzlich erhält der Verein/Anbieter eine Teilnahme- und Aufwandsentschädigung von 5€ je teilnehmendem Kind und ehrenamtlichen Helfer/Betreuer täglich.
  • Es ist zu prüfen, inwieweit darüber hinaus die Übernahme der Kosten für die Nutzung von Busverkehren für Ausflugsziele im Umkreis von 120km im Rahmen von Ferienmaßnahmen und Freizeitangeboten sinnvoll ist.

Diese Förderberechtigung erstreckt sich zunächst über die Laufzeit des von der Bundesregierung auferlegten Fördertopfes „Aktionsprogramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ in Höhe von 2 Milliarden Euro in den Jahren 2021/2022. Hierzu sind den Klever Vereinen und Initiativen öffentlich die Förderangebote, Fördervoraussetzungen und Förderhöhen darzulegen. Dieser Antrag soll unabhängig von der Entscheidungslage für den Kreis Kleve im Jugendhilfeausschuss Kleve für die Stadt Kleve beraten und entschieden werden. Denn die Stadt Kleve hat auch selbst mit ca. 12.500 Einwohnern im Alter unter 18 Jahren eine große Verantwortung für die junge Generation.

Begründung:

Kinder- und Jugendliche zählen zu den größten Verlierern der Corona-Krise. Die Auswirkungen auf junge Menschen sind anders als die finanziellen Folgen der Pandemie nicht so ohne Weiteres in Zahlen messbar. In großen Teilen der vergangenen 14 Monate waren Schulen, Kindergärten, Sportplätze, Schwimmhallen, Musikschulen und andere Freizeiteinrichtungen geschlossen. Kontaktbeschränkungen verstärkten die soziale Isolation. Dabei gilt es als erwiesen, dass gerade die Kontakte zu Gleichaltrigen entscheidend sind für die psychosoziale Entwicklung. Die notwendige Bekämpfung der Pandemie ging und geht vor allem auch zu Lasten der Kinder- und Jugendliche. Dabei geht es um vielmehr als verpassten Schulstoff; es geht um das soziale Miteinander, um Begegnungen, um körperliche Aktivitäten außerhalb des eigenen Haushaltes.

In einer Studie der Universität Hildesheim wird deutlich, „dass trotz guter sozialer Beziehungen und Kontakte die persönliche Situation von jungen Menschen oftmals mit Einsamkeitsgefühlen, Verunsicherung und Überforderung einhergeht. Es zeichnet sich beispielsweise ab, dass es auch für junge Menschen sehr herausfordernd ist, ausschließlich digital Kontakt zu halten und den Lebensalltag neu zu strukturieren.“ (S. 16 OPUS 4 | Erfahrungen und Perspektiven von jungen Menschen während der Corona-Maßnahmen (bsz-bw.de)). 

Es ist noch nicht absehbar, wann und in welcher Form Sport-, Freizeit- und Ferienaktivitäten wieder völlig „normal“ möglich sein werden. Umso wichtiger ist es, trotz weiterhin andauernden Einschränkungen, den seelischen und körperlichen Belastungen bei Kindern, Jugendlichen und Familien mit umfangreichen Angeboten und Maßnahmen im Freizeit-, Ferien- und Sportbereich zu begegnen.

Aus der Erfahrung des Sommers 2020 ist davon auszugehen, dass insbesondere Ferienmaßnahmen, nur in verkleinerten Gruppen stattfinden können. Zudem herrscht bei Vereinen und Anbietern große (auch finanzielle) Planungsunsicherheit aufgrund des Pandemiegeschehens. Es braucht eine intensive Anstrengung der Jugendämter und aller Entscheidungsträger, um das Angebot deutlich zu erweitern und auch unter Nutzung bereits vorhandener Strukturen auch noch kurzfristig corona-konforme Angebote zu schaffen. So soll z.B. auch ein Angebot für eine Kleingruppe weniger als 5 Kindern für den Anbieter und die Kinder finanziell realisierbar sein.

Die Angebote sollen zum einen schnell bei den Kindern, Jugendlichen und Familien ankommen, zum anderen aber auch noch Perspektiven im Jahr 2022 bieten. Hierzu hat die Bundesregierung vor Kurzem das „Aktionsprogramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ auf den Weg gebracht: Zwei Milliarden Euro für die Jahre 2021/2022, wovon eine Milliarde für frühkindliche Bildung, Freizeit-, Ferien- und Sportaktivitäten sowie für die Begleitung von Kindern und Jugendlichen im Alltag und in der Schule vorgesehen sind. Hiervon sollten schnellstmöglich Mittel beantragt und abgerufen werden.

Mit diesem Antrag möchten wir mehr Vereine und Anbieter ermutigen, eine Vielzahl von Angeboten für Kinder- und Jugendliche zu schaffen. Jedes Kind sollte in seiner Freizeit die Möglichkeit haben, trotz des Pandemiegeschehens die wichtigen Lebens- und Interaktionserfahrungen zu sammeln, die so entscheidend sind für eine ganze Generation und damit unserem Leben in Kleve.

Eine weitere Begründung erfolgt mündlich.