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Schweizerinnen am Niederrhein: Kinderhilfe in Kleve und Goch 1946/47
14. Mai | 17:30 – 19:00
In Kooperation mit dem Klevischen Verein für Kultur und Geschichte sowie dem Stadtarchiv Kleve.
Das erste Land, das schon Anfang 1946 den hungernden deutschen Kindern half, war die Schweiz. Freiwillige, zumeist Frauen, blieben in den Elendsregionen an Rhein und Ruhr bis 1949, auch in Kleve und Goch. Viele Deutsche, die mit dem Nachbarland eine Kultur weit gefasster Humanität verbanden, traten den Helferinnen aufgrund der gemeinsamen Sprache mit Vertrauen und Hoffnung gegenüber. Nur die Schweiz denke an sie, hätten Helferinnen in den Ruinenlandschaften wiederholt gehört. Doch die Hilfsaktion geriet schon wenige Jahre später in Vergessenheit.
1946 war Marianne Böhringer aus Basel die erste Leiterin der Station in Kleve und Goch. Die in diesem Band veröffentlichten Briefe an ihre Familie erzählen von „berührenden zwischenmenschlichen Begegnungen, großen Herausforderungen und motivierenden Erfolgen“, so die heutige Direktorin des damals am Niederrhein aktiven „Hilfswerks der evangelischen Kirche der Schweiz“, Karolina Frischkopf. Begleitet werden die Schreiben von Fotografien der Baselerin Gertrud Oehler, einer Mitarbeiterin Böhringers. In ihnen spiegelt sich die unfassbare Katastrophe beider Städte wider. Es sind düstere Einblicke in Not und Elend – und ermutigende in die Beseitigung der Kindernot. Briefe und Fotos sind eine lesens- und sehenswerte Quelle von Rang und eine ebenso bedeutende für das humanitäre Engagement der Schweiz in Deutschland. In keiner anderen Region ist das inzwischen so gut dokumentiert wie am Niederrhein.